Motorschaden VN1500 Classic Reparatur

  • Der VN 1500 und 1600 Motor ist sehr robust,
    Schäden entstehen meist durch
    -Mangelnde Wartung
    -Unsachgemäße Pflege
    -Informationen aus den Net die zum Motorschaden führen
    -Materialermüdung
    -durch Schrauber die den Filmtitel von James Dean leben (Denn Sie wissen nicht was Sie tun)
    -planloses Schrauben des Besitzers


    usw.
    Eine der der häufigsten Ursachen ist das ABLEBEN des Kunstoff Ölpumen Zahnrades
    Von 87 bis 96 Fieberglas Kunststoff , hält etwas länger
    Von 96 bis 99 Kunststoff nicht empfehlungswert.





    Das ist der Schaden, das Krad wurde nicht gleich angehalten und ausgeschaltet.
    Der Fahrer hatte das Blickfeld zur Ölkontrollampe durch einen Tankrucksack verdeckt.
    Der Motor wurde bei einem Markenhändler zerlegt.




    Ich habe hier nicht alle Kisten und Teile eingestellt,
    auf jeden Fall wieder etwas mehr Arbeit, es ist jedoch besser als in den meisten Fällen wenn die
    zerlegten Motoren ankommen.
    Das Getriebe ist noch drin und die Kipphebel auch.
    Ansonsten wieder eine Zerlege Aktion die viel Geld gekostet hat . (Kosten Kawa Motor ausbauen und zerlegen ca 800-1300 Euro)
    Ärgerlich ist nur das die Köpfe und Kipphebelkästen nicht gekennzeichnet wurden.
    Die Nockenwellengasse wird bei zusammengesetztem Kopf und Kipphebelkasten gebohrt es ist ein PAARUNGSBAUTEIL.
    Samstag hat Schmitti das Puzzel gebracht.
    Als erstes sortire ich die Baugruppen vor.





    Wie immer fehlen Sinter Siebe, Stifte, Schrauben weil alles zusammen gekippt wird.


    Bei der Sichtprüfung habe festgestellt das
    Hauptlager eingelaufen sind
    Kurbelzapfen re und li Riefen und verfäbungen haben
    Zylinder leichte Fresser und Verfärbungen
    Schlepphebel teilweise Pitting
    Nocken 1 Zylinder Abtrag durch trockenlaufen
    Dekompressoren ausgeschlagen sind
    Alle 8 Hydros zerschlagen sind.


    Bei Kawa ist dieser Schaden ein Totalschaden, es gibt keine KW Lager für die Gehäuse.


    Meine Vorgehensweise bei solchen Schäden.
    Wenn alles geprüft und vermessen ist wird der Motorblock
    zerlegt, Getriebe ,Ölleitungen ausgebaut.
    Wasserpumpe und Kugellager ausgebaut.


    Dann werden Lager vorgefertigt
    Beschädigtes Hauptlager


    Von mir vorgefertigtes Reparaturlager


    Wenn ich die Lager fertig habe wird der Block, die KW und die Lager eingepackt und zum
    KW Schleifen und Härten Bohren und Spindeln verbracht.


    Es gibt öfter vorschläge gebrauchte Motorgehäuse oder KW einfach zusammen stecken und gut


    Vergesst den Scheiß, Kurbelwelle und Lager müssen immer einwandfrei angepasst werden.


    Fortsetzung folgt
    _________________

  • Andreas, mir fehlen die Worte 8o 8o 8o
    Danke für deinen Einsatz hier :tup:


    PS: du schriebst folgendes

    Zitat

    Von 87 bis 96 Fieberglas Kunststoff , hält etwas länger
    Von 96 bis 99 Kunststoff nicht empfehlungswert.

    kann ich dann davon ausgehen das in meiner 1500er Fi mit EZ 2005 ein vernünftiges Zahnrad verbaut ist ?


    2 Mal editiert, zuletzt von Ixi ()

  • Scheisse was ein Puzzle,da fällt mir doch spontan der Spruch ein..........."Fragen sie jemanden,der sich damit auskennt"! ;)

  • Ixi du hast ein Metallpumpenrad.


    Sinter Sieb leider nur Eins von Vier gefunden


    Nachdem ich die Zylinderwände für bearbeitungsfähig ansehe
    wird der Verschleiß gemessen, mit einem Innentaster


    KW Zwischen die Spitzen gespannt und grob den Rundlauf geprüft, meine Prismen sind zu Kurz, muss mir mal längere besorgen.
    Man kann auf dem Linken Zapfen schön die Verschweißungen vom Lager sehen


    Nachdem ich die Ölführungsrohre ausgebaut habe wurden Sie gespült und ausgeblasen.
    Das gleiche habe ich mit den Ölkanälen gemacht.
    Würden die Späne in den Rohren verbleiben ist der nächste Motorschaden vorbereitet


    Wasserpumpe
    es ist Kühlmittel durch die Mechanischedichtung eingedrungen.
    Am Lager dahinter kann man schon die Verwerfung durch Rost erkennen .
    Das Kurbelgehäuse Lager hat gefressen



    Die Peul habe ich noch geprüft.
    Jetzt kann Mittwoch alles zum Motorinstandsetzer, noch eine Anmerkung:
    nicht jeder kann Krad Motoren inst, ich habe hier vor Ort einige muss aber zu dem
    Instandsetzer meines Vertrauens etliche Km fahren.


    Während der Motor weg ist werde ich die Köpfe machen und Teile bestellen.


    Fortsetzung folgt

  • sehr gut, verfolge die Arbeitsschritte.... mal sehen wann ich endlich dran bin mit meiner Kleinen PX .... ;(

    10 Jahre Vulcanier mit Hoch und Tief


    R.I.P Fireman

    R.I.P Petzi



    :BikesVS1

  • Klasse Dokumentation.. Respekt :tup:


    Hab ja schon an einigen einfachen Motoren herumgeschraubt :tup: ( a la Suzi GS500).


    Aber an einen VN Motor würde ich mich nicht herantrauen (oder irgendeinem Schrauber geben).

  • @ Mutti
    :tup:


    Wenn du mal einen Motor von einer 2000er machst, melde dich bitte dann mal !!
    Komme dann mit meinem Schlafsack zu dir und koche den Kaffee 8)

  • Der Motor ist verpackt,
    Es geht weiter mit den Zylindern.
    Reinigen, Dichtungen entfernen hohnen.
    Sind die Riefen zu Tief oder die Laufbuchse zu Blau
    gibt es folgende Optionen
    -Laufbuchse ziehen und neue einsetzen. Hat der Kolben keine Beschädigung kann er wieder verwendet werden.
    -Laufbuchse aufbohren und übergrossen Kolben verwenden
    -gebrauchte Laufbuche mit STD Mass nehmen, hohnen und verwenden.


    Ich nehme meist die letzte Option.
    dem hohnen blaue verfärbungen und leichte Riefen,
    der Kreuzschliff ist ziemlich weggearbeitet.


    Zylinder gereinigt und gehohnt.




    Weiter geht es mit den Kolben.
    Die Kolbenstege in denen die Ringe sitzen sind von der Hitze der
    Reibung mit altem Öl und Ruß/Abrieb verklebt, die Ringe können sich nicht mehr frei bewegen
    da Sie wie in Kaugummi festhängen.
    Beim ausbau der Ringe lassen Sie sich schon schlecht bewegen.


    Alte und neue Ringe zum Vergleich


    Immer wieder bekomme ich Motoren die eine Revision (blödes Wort für eine Instandsetzung) bekommen haben.
    Meist besteht das aus dem Wechsel des Ölpumpenrades,Steuerketten ,Kolbenringen und Ventilschaftdichtungen.


    Kolbenringe sind dann meistens fest weil die Kolben und Stege nicht gereinigt wurden.
    Es wurden die Kolbenringe gewechselt ,aber die Basi für ein funktionieren nicht geschaffen.



    Die Reinigung der Stege geht gut mit Backofenspray und einem alten Kolbenring als Schaber
    Bei den Kolben Bolzen habe ich dabei noch Fresser festgestellt. Die oberen Pleulaugen waren ohne Beschädigung
    Mit neuen Kolbenringen kann der Kolben noch lange seine Arbeit verrichten.




    Der obere Kolben ist neu, die Unteren sing gereinigt.
    Der Abbrand auf dem Kolbenboden ist unwichtig.


    Bei der Kontrolle des Ausgleich gewichtes habe ich noch einen Schaden an der Lagerbuchse festgestellt.




    Der Decompressor ist ausgeschlagen, er schließt nicht sondern bleibt in geöffneter Position.



    Als nächstes werden die Köpfe zerlegt .
    Wenn der Rest wieder vom Motoreninstsetzer zurück ist sind die Teile für den Einbau fertig.




    Es ist nicht so das ich keine Arbeit hier habe, im gegenteil.
    Kawas Ersatzteil Politik kann ich nicht nachvollziehen. Zur Zeit habe ich noch 4
    andere Motoren die nicht weitergehen und bevor ich rumstehe lasse euch etwas am Puzzel daran teilhaben.
    Die häufigste Frage ist was wird da überhaupt gemacht .
    Die zweithäufigste Frage was kostet das, kann ich nie beantworten da ich erst den Motor zerlege und prüfe.
    http://www.vulcanier.de/forum/index.php ... eadID=1450


    Fortsetzung folgt

  • Motor ist zurück

    Hauptlager

    Lagerzapfen


    Die Kupplung sieht auch nicht gut aus, die Tellerfeder ist fast platt der



    li Alt ,rechts Neu
    Die Alte ist dazu noch eingelaufen


    Anpressdruck hat nicht ausgereicht und die Kupplung hat gerutscht und ist verbrannt.
    Wenn die Stahlscheiben nur etwas verfärbt sind fliegen Sie raus.
    Die Verfärbungen der Überhitzung kann man hier sehr gut erkennen.


    Die Zylinderköpfe sehen noch gut aus,keine Verscheißungen in den Lagergassen, Ventilführungen und Federn Maßhaltig
    bei der Prüfung mit dem Haarlineal kein Verzug bei der Sichtprüfung keine Schäden feststellbar.

    Auslassventil schwarz aber nicht verbrannt oder eingeschlagen


    Ventilsitze vorher


    Nachher

    Die Ventile wurden neu eingeschliffen, hätten Sie nachgearbeitet werden müssen auch kein Problem

    Ventilschaftdichtungen Alt

    Ventilschaftdichtungen neu

    Es macht keinen Sinn die Schaftdichtungen zu erneuern wenn die Ventilführung ausgeschlagen ist.
    Schnell wäre die Dichtung wieder wirkungslos.
    Kerzengewinde prüfen

    Sind die Gewinde gestaucht , Windungen beschädigt oder man erkennt das eine Kerze nicht richtig eingedreht wurde
    werden Sie nachgearbeitet


    Fertig für den Einbau



    Im Kipphebelkasten sind die Schlepphebel ,Hydros und Lagergasse zu prüfen.


    Sind die Hydros ohne Öldruck gelaufen weden Sie nicht mehr verwendet, man kann Sie entlüften meist sind Sie beschädigt.

    Hier einmal neu und alt

    Hydros kommen immer nicht befüllt, beide sind leer.
    man erkennt an der Stempelhöhe schon das der Stössel beschädigt ist.



    Kipphel die defekt sind, Rauh und mit Pittig, können gleich in die Tonne.
    Dann ist die Nockenwelle auch immer beschädigt
    Dieser Pittingschaden unten auf dem Gleitschuh tritt auch auf wenn der Decompressor ausgeschlagen ist.
    Dann ist die Gleitfläche aber noch glatt und nicht Rauh
    Deshalb prüfe ich immer alle Komponenten.


    Zwischen Zylinderkopf und Kipphebel gehört als einziges Dichtmittel eine Planflüssigkeit.
    Kein Hylomar Curil Atmosit oder Reizosil usw
    DIESE FLÄCHEN SIND PLAN BEARBEITET UND WERDEN NUR MIT EINER PLANFLÜSSIGKEIT ZUSAMMEN GESETZT:
    Wem die von Kawa zu teuer ist geht zu Opel und holt sich die grüne Dichtungsflüssigkeit für die alten Opel Kadett und Astra


    Schmiert man die zu mit zum Beispiel Reinzosil quillt die Dichtung in den Kipphebelkasten und behindert die Schmierung da die Öltaschen nkleiner werden.
    Lösen sich Teile der Dichtmasse und verschießen die Bohrungen.
    Fortsetzung folgt

    Nur Schrauber kein Vulcanier

    Einmal editiert, zuletzt von helbing1 ()

  • Hi in die Runde!
    Ich bin von den Darstellungen und den begleitenden Bildern fasziniert!
    So habe ich als "Elektriker auch mal einen Einblick in die Welt der V2 Motoren!
    Dafür herzlichen Dank!


    Gruß
    Sir Henry

  • Mangelnde Wartung und Pflege,
    Kraftstoffverdünntes Öl zB verhindert das der Schmierfilm einwandfrei funktioniert.(Pitting ,Ausbrüche erhöhte Reibung)
    Schalten vom 1. in den 2. Gang ohne kuppeln (Schaltgabeln,Zahnräder)
    20 Jahre alte Kettenführungen und Spannschienen (Kette,Motorsteuerung)
    Aushärten von Dichtungen, verspröden von Kunststoffen (Mechanische Dichtung Wapu/ Simmeringe)
    Verharzung von Motoröl, absetzen von Metallabrieb
    Ölfilter die nicht mehr Filtern
    usw

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