VN 1500 / 1600 Motorschaden

  • Hallo,

    Stand da nicht Facheerkstatt?

    Ooompf.... ohne Worte


    Ja - ich will mich dazu hier aber nicht weiter auslassen und anderer Leute schmutzige Wäsche waschen. Schwiegervater war 15 Jahre lang zufriedener Kunde dort und im Netz bekommen die auch fast durchweg gute Kritiken. Dieses eine Mal scheint dann aber der Lehrling mit den zwei linken Händen und 10 Daumen mit dem Zusammenbau beauftragt worden zu sein. Das der Chef sich dann im klärenden Gespräch vor seine Leute stellt, kann ich in Teilen auch noch nachvollziehen. Letztlich würde ich den Motor nach fast 100.000 Kilometern dann gerne von jemandem begutachten und wo nötig verschleißbedingt überholen lassen. Die Kawa-Werkstatt ist aus genannten Gründen aber nicht mehr dieser "jemand"....

  • Hi,


    Kurzes Update: habe heute den Tank demontiert und mir die Seilzüge angeschaut. Die Leerlaufschraube dreht (eigentlich) frei, aber die Drosselklappen hängen auf den letzten Milimetern. Ursache ist ein aufgefranster Bowdenzug zum Gashebel. Dieser sah demontiert so aus, als wurde dieser gequetscht und mit etwas scharfkantigem angefasst.


    Ich werde nun morgen selbst mal mit der Werkstatt telefonieren, da die das ja alles zuletzt demontiert hatten.


    Gibt es Empfehlungen bzgl. Gaszüge? Original? Zubehör? Stahlflex?

    Die originalen haben jetzt 15 Jahre und fast 100.000km gehalten - würde die wieder nehmen.


    Gruß und ein schönes Wochenende

    Christoph

  • Mann oh Mann, was Du da mitmachst .... klingt ja wirklich Scheiße. Da kann man jegliches Vertauen in Werkstätten verlieren. Ich weiß schon warum ich möglichst alles selber mache.

    Zu Deinen Zügen:

    Wenn Du schon tauschen mußt, nimm Stahlflex ..... sieht irgendwie besser aus. ;) Hatte ich auch gemacht nachdem mein Zug gebrochen war.

    Gruß Regenheizer
    VROC 25243
    (erstes Registrierungsdatum 22.8.2006)

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    Ich sehe Licht am Ende des Tunnel's.....hoffentlich ist es kein Zug.

  • Hallo,


    ja, bei Stahlflex bin ich jetzt auch gelandet - von den originalen (und alternativ hab ich auch bei der VZ 1600er Suzi geschaut) ist wohl nur noch der Schließerzug zu bekommen. Der Öffner ist nicht (mehr) erhältlich.

    Hab die Stahlflexzüge für ~70,-€/Zug gefunden. Ist das preislich ok?


    Gruß

    Christoph

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  • Ich hab bloß den Öffner dran. Reicht aus. In Ami-Land isses Pflicht beide Züge dran zu haben.

    Der Preis, denke ich, iss ok.

    Gruß Regenheizer
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    Ich sehe Licht am Ende des Tunnel's.....hoffentlich ist es kein Zug.

  • Der neue Zug kommt morgen an und ich setze den am Wochenende ein in der Hoffnung, dann nach Einstellung wieder einen Leerlauf von +/- 950 U/min zu haben.


    Was mir beim Ausbau noch aufgefallen ist: Die Kawa-Werkstatt hatte den Kupplungsdeckel und auch die andere Seite offen. Beide Deckel wurden offenbar mit Dichtmasse statt mit Dichtung wieder aufgesetzt. Ich kenne Dichtmasse als Alternative, weiß aber auch, dass zuviel des Guten schnell Schäden verursachen kann. Daher stelle ich mir die Frage: ist das Pfusch, hier statt Papierdichtung mit Dichtmasse zu arbeiten, oder ist das heutzutage Stand der Technik?


    Ich habe echt Angst, nach der Summe von kleineren Mängeln, die die Werkstatt offenbar verursacht hat, dass auch an empfindlichen Stellen gepfuscht wurde und der Motor im Betrieb Schaden nimmt...

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  • Dichtmasse, wenn überhaupt, nur hauchdünn auftragen. Überflüssige Dichtmasse drückt sich in den Motor und kann das Ölsieb verstopfen. Hatte ich bei meiner Honda, selbst verursacht :bekloppt

    Seit 1980: Z 500, GPZ 1100 (B1), VF 1100C, GTR 1000, VN 1500 Classic Tourer Fi, Indian Chief Springfield.

  • Hallo. Kurzes Update: der erste gelieferte Stahlflex-Zug passte nicht - das Seil war 6mm zu kurz, so dass die Drosselklappe nicht bis zum Anschlag schloss und die Winkel an den Enden der Ummantelung waren auch verkehrt, so dass kein geschmeidiges verlegen möglich war. Werde jetzt zwischen den Festtagen mal weiter nach Zügen stöbern...

  • Man kann die Seele des Zuges auch selbst löten.

    Mach ich immer so.

    Für meine SV habe ich dieses Jahr einen original Zug gekauft.

    Dazu gibt es bei Louis Bowdenzughüllen mit Tefloninlet. 2,5 mm

    Innenzug 1,5 mm, Lötnippel hab ich in einem anderen Shop gekauft.

    Früher hab ich die selbst angefertigt...

    Mit dem Material hab ich den selbst auf Maß verlängert.

    RL.B.C.
    Die RheinLand Biker Crew...
    Wir lieben das biken und Kurven, Kurven, Kurven...

    Einmal editiert, zuletzt von Black Jack ()

  • Heute haben wir es endlich geschafft, die neuen (passenden) Züge zu installieren (Originalzug der Classic am Griffstück angepasst und Nippel verlötet), einzustellen und die demontierten Teile wieder anzuschrauben. Anschließend Motor gestartet (mit Choke) - lief anfangs ruhig. Nach kurzem Warmlauf und ohne Choke aber wieder das gleiche Verhalten wie schon Wochen zuvor: Leerlauf 500-600 U/min und bei einem Hauch einer Berührung der LL-Stellschraube schnellt die Drehzahl hoch auf 1500-2000 U/min.

    Folgendes fiel auf:

    - beim Gasgeben nimmt der Motor das Gas spontan an

    - ab >2000 U/min ist es möglich, die Drehzahl mit dem Gasgrif zu halten, unter 2000 U/min eiert die Drehzahl auf und ab

    - wenn man den Gaszug loslässt, geht die Drehzahl (trotz freigängigen Gaszügen und Drosselklappe) nur sehr zögerlich zurück, bleibt eine Zeit bei 1200-1500 U/min stehen und fällt dann auf 500-600 U/min


    Besondere Auffälligkeiten:

    - die Maschine rußt im Leerlauf SEHR stark aus beiden Rohren - wenn man genau hinsieht, sieht man die dunklen Abgase, ich habe ca. 15-30 Sekunden die Hand in etwa 10-20cm hinter den Auspuff gehalten und sie war anschließend schwarz-ölig verschmiert


    - nach einigen Minuten im Leerlauf ist die Maschine unter zunehmenden Fehlzündungen ausgegangen und ließ sich nicht mehr starten. Kontrolle der nagelneuen Zündkerzen (keinen Kilometer gelaufen) sind allesamt tiefschwarz verrußt (aber trocken)


    - es ist aufgefallen, dass die KaWa-Werkstatt gut einen Liter Öl zuviel aufgefüllt hat. Den haben wir abgelassen - erst dann war im Schauglas der Ölstand wieder ablesbar - und die Zündkerzen gewechselt. Da die Zylinder heiß waren, haben wir die Ersatzkerzen aber noch nicht angezogen, somit noch kein Probelauf mit korrekter Ölmenge.


    Ich frage mal ganz doof und naiv: Kann rd. 1 Liter Öl zuviel im Motor Leerlaufprobleme und starkes rußen verursachen?
    Kann man die weiter oben von Manni angesprochenen Ventile irgendwie prüfen/deren (korrekte) Ansteuerung messen?


    Morgen steht nochmal eine visuelle Prüfung und ein Probelauf mit neuen Kerzen an - mal schauen...

  • 1 Liter zu viel ?? Ist gar nicht gut für den Motor. Korrekte Füllmenge etwas unter der Markierung für Maximal.

    Zündkerzen: NGK DPR6EA-9

    Nur mineralisches Öl verwenden. Castrol ist 'ne Plörre, nimm Motul. Habe ich seit Jahren beste Erfahrung. Schau nach der Qualität, nicht nach dem Preis. Ist gesünder für den Motor.

    Neue Kerzen nicht in den heißen Motor einsetzen. Warten bis Temperatur abgeklungen ist.

    Das Rußen kommt vom zuvielen Öl.

    Ventile kann man, soweit ich weiß, nicht prüfen. Muß man eigentlich auch nicht. Sind Hydrostößel drin, daher kein Ventilspiel einstellen nötig.


    Bei schlechtem Motorlauf schau Dir das mal hier an:

    https://www.meine-meanstreak.d…/schlechter_motorlauf.htm


    Könnte eine mögliche Erklärung sein. Bei mir war es jedenfalls so.

    Gruß Regenheizer
    VROC 25243
    (erstes Registrierungsdatum 22.8.2006)

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    Ich sehe Licht am Ende des Tunnel's.....hoffentlich ist es kein Zug.

  • Bei zuviel Öl kann die Kurbelwelle im Öl "panschen". Kann mit der Empfindlichkeit der LL-Sellschraube aber meiner Meinung nach aber nichts zu tun haben.

    Würde da aber bei der Fehlersuche anfangen. Vergaser, Luftzufuhr, Nebenluft....


    Ölnebel? Kompression messen? Ist bei Hydros bzw. Dekompression beim starten, glaube ich nicht möglich.

    Seit 1980: Z 500, GPZ 1100 (B1), VF 1100C, GTR 1000, VN 1500 Classic Tourer Fi, Indian Chief Springfield.

  • :thumbup: Ok, hätte die ganze Geschiche lesen sollen. Verspreche Besserung:)

    Seit 1980: Z 500, GPZ 1100 (B1), VF 1100C, GTR 1000, VN 1500 Classic Tourer Fi, Indian Chief Springfield.

  • Wenn der Motor im Leerlauf auf und abgeht schau mal nach den Druckschläuchen. Vielleicht glatt da einer Risse. War bei meiner 1600 so. Werkstatt meinte damals , Drosselklappe Körper. Mutti angerufen. Der sagte kann nicht sein, dann wäre das Problem auch beim fahren.

  • Werde heut kurz den Motorlauf mit korrektem Ölstand, gereinigter Drosselklappe (sofern verschmutzt) und sauberen Kerzen prüfen und wenn da nichts geht, die Verlegung und den Zustand aller Kabel und Schläuche nach Werkstatthandbuch kontrollieren. Besonderes Augenmerk dabei auf alles rund um die ISC Ventile.

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  • Die ISC Ventile klicken im Betrieb. Die kann man direkt hören. Natürlich nur bei Standgas.

    Gibt es bei denen nur "auf" und "zu" oder haben die einen Regelbereich? Da alle 4 Kerzen binnen Minuten sehr stark verrußt sind müssten theoretisch schon beide falsch/nicht arbeiten (da ist doch je ein Ventil pro Zylinder, oder?) . Aber jetzt wo ich Seilzüge und LL-Schraube bzw. die Drosselklappe mechanisch fürs erste ausschließen kann, muss ich alles prüfen, was man beim unmotivierten Aus- und Wiedereinbau falsch oder kaputt machen kann 🥴

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  • Die ISC Ventile werden elektronisch angesteuert. Sobald die Klappe öffnet sind die ISC Ventile zu. Sie sind ja auch nur dazu da bei geschlossener Klappe dafür zu sorgen dass Luft in den Brennraum gelangt. Also Bypassventile.

    Wenn Sie nicht funktionieren lässt sich halt keine Standdrehzahl einstellen, der Motor keine Luft bekommt. Einen Fehler an diesen Ventilen kann man leider nicht durch die Boardelektronik abfragen. Bei Standgas kann ich die beiden Ventile klicken hören. Sobald man am Gasgriff dreht und damit die Klappe öffnet hört das klicken auf. Die Ventile werden dann ja auch nicht mehr angesteuert.

    Gruß manni - VROC 30583 - Gottes Freunde und aller Welt Feind

    :Likedeeler

  • Mein Text bezieht sich auf eine VN mit Einspritzung. Die Abgebildeten Ventile sind von einer VN1500 aus 97. Diese VN hat keine Einspritzung.

    Gruß manni - VROC 30583 - Gottes Freunde und aller Welt Feind

    :Likedeeler

  • Heute alle Schläuche und Kabel unterm Tank nach Verlegeplan im Werkstatthandbuch geprüft und siehe da: der Unterdruckschlauch mit T-Stück zwischen Drosselklappe, Kraftstoffregler und Drucksensor fehlte komplett. Haben den neu eingesetzt und siehe da: LL von 950 +/- U/min, keine Fehlzündungen, kein Ruß und der LL-Steller reagiert auch nicht mehr wie ein nervöses Frettchen.


    Danke für all eure Tipps - im Endeffekt lässt sich alles auf absoluten Pfusch beim Zusammenbau zurückführen. Mag mir nicht vorstellen, dass der Idiot, der da dran war womöglich auch an Maschinen schraubt, die an der 300Km/h Marke kratzen 👿

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  • Da geht im Idealfall ein Schlauch vom Kraftstoffdruckregler zum Drosselklappengehäuse und via T-Stück an den Ansaugdrucksensor oben mittig verschraubt am Rahmen.

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  • Wenn der Motor im Leerlauf auf und abgeht schau mal nach den Druckschläuchen. Vielleicht glatt da einer Risse. War bei meiner 1600 so. Werkstatt meinte damals , Drosselklappe Körper. Mutti angerufen. Der sagte kann nicht sein, dann wäre das Problem auch beim fahren.

    Wenn der Motor im Leerlauf auf und abgeht schau mal nach den Druckschläuchen. Vielleicht glatt da einer Risse. War bei meiner 1600 so. Werkstatt meinte damals , Drosselklappe Körper. Mutti angerufen. Der sagte kann nicht sein, dann wäre das Problem auch beim fahren.

    Wenn sie anspringt, würde ich mit Lecksuchspray alle Gummiteile nacheinender ansprühen. denke, da wird irgendwo falsche Luft angezogen.